Motivierte Mitarbeiter machen einer Führungskraft das Leben leicht. Sie denken mit, bringen sich mit eigenen Ideen ein, sind loyal und identifizieren sich mit dem Unternehmen. Die Arbeit wird effektiver erledigt und sie steigern die Produktivität wie auch den Umsatz des Unternehmens. Schön, dass es solche Mitarbeiter gibt. Was soll eine Führungskraft aber mit den weniger bis unmotivierten Mitarbeitern tun? Eine häufige Antwort ist der Versuch, das Engagement der Mitarbeiter zu fördern durch Maßnahmen wie z.B. finanzielle Anreize (Lohnerhöhungen oder Sonderzahlungen für Termineinhaltung), Gesundheitsangebote, Firmenevents und ähnliches. Diese Maßnahmen haben alle ihren Wert und ihre Berechtigung, denn sie sprechen die extrinsischen Motive an. Doch sie bergen die Gefahr in sich, dass die Mitarbeiter sich schnell daran gewöhnen und das, was vor kurzem noch besonders war, nun selbstverständlich wird. Dann immer wieder mit neuen Angeboten nachzulegen, kann früher oder später auch an Grenzen stoßen. Ich rate bei solchen Maßnahmen deshalb zu wohldosierter Anwendung, um den Effekt, dadurch die Mitarbeitermotivation zu steigern, langfristig zu erhalten.

Ein zweiter Bereich, die Mitarbeitermotivation zu steigern, wird leider oft nicht genügend oder auch gar nicht genutzt: Mitarbeiterverbundenheit durch ein erstklassiges Betriebsklima zu erzeugen. Dieser Weg erfordert sehr viel mehr Führungseinsatz und -kompetenz und will gelernt sein. Die dazu gehörenden Maßnahmen werde ich nachher noch erwähnen.

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Beginnen wir mit der ersten Kategorie:

I. Anreize zur Mitarbeitermotivation bieten

1. Frisches Obst und Wasser bereitstellen

Gesunde Zwischenmahlzeiten am Arbeitsplatz fördern die Arbeitsfreude. Doch achte darauf, dass es sich um frisches Obst, möglichst Bio-Qualität, und gutes Wasser handelt. Viele Snacks, die mancherorts für die Mitarbeiter bereitgehalten werden, enthalten – neben vielen anderen gesundheitlich problembehafteten Zutaten – sehr viel Zucker. Und ein erhöhter Zuckerkonsum kann einige unerwünschte Nebeneffekte haben:

  • erhöhte Müdigkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Schwächung des Immunsystems (erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und damit mehr Fehltage)
  • Zunahme an Reizbarkeitum nur einige zu nennen.Achte deshalb besser auf viel frisches Obst und frage eventuell auch nach den Obstvorlieben deiner Mitarbeiter. Wenn du diesen nachkommst ist das ein Ausdruck von Wertschätzung, den deine Mitarbeiter sehr wohl wahrnehmen werden und der sich in gesteigerter Motivation auszahlt.
    Gutes Wasser ist die eindeutig bessere Alternative zu Softdrinks aller Art. Zum einen haben Softdrinks einen sehr hohen Zuckergehalt – welche Folgen das haben kann habe ich oben schon beschrieben. Zum anderen sind die Variationen ohne Zucker mit Zuckeraustauschstoffen versetzt, die der Gesundheit ebenfalls nicht zuträglich sind. Für geschmackvolles Wasser lohnt sich die Investition in eine vernünftige Wasseraufbereitungsanlage. Sie bereitet das Leitungswasser so auf, dass es die Qualität von Quellwasser hat. Den Unterschied werden deine Mitarbeiter schmecken und die Leistungssteigerung spüren. Verzichte am besten auf Mineralwasser, vor allem aus Kunststoff-Flaschen.

2. Pausen machen – auch mal zwischendurch

Befragungen in Unternehmen ergaben, dass die meisten Mitarbeiter ihre Arbeit – außer zur Mittagspause – nie unterbrechen. Über die Hälfte der Befragten glauben nämlich, dass es nicht möglich und erwünscht sei, den Arbeitsplatz einfach einmal zu verlassen. Etwa Dreiviertel der Befragten würden sich einen Pausenraum wünschen, in dem sie entspannen könnten. Und mehr als 85 % der Befragten nehmen an, dass sie nach einer Pause produktiver arbeiten könnten.
Diese Annahmen stimmen mit aktuellen Forschungsergebnissen überein. Diese ergaben, dass kurze Pausen auf lange Sicht die Konzentrationsfähigkeit und Produktivität steigern. Die Gedanken sind für einige Momente mit anderen Dingen beschäftigt, können sich frei bewegen, was oft zu neuen Ideen und kreativen Gedanken führt. Da der Mitarbeiter dabei meist den Arbeitsplatz verlässt und einige Schritte geht, dient dies auch der Rücken- und Augengesundheit. So könnte z.B. der Gang zum Pausenraum eine kreative Unterbrechung sein.

3. Firmenevents – sich anders begegnen

Ein wesentlicher Aspekt von firmeninternen Events ist die Möglichkeit, Vorgesetzte und Kollegen einmal auf einer ganz anderen Ebene zu begegnen. Dies schafft häufig AHA-Effekte wie die Entdeckung von bislang unbekannten Begabungen und Vorlieben bei den anderen. Die Gesprächsthemen sind meistens völlig anders als im betrieblichen Alltag. Und zudem verbinden positiv erlebte gemeinsame Aktivitäten auch sehr stark auf der emotionalen Ebene. Das Vertrauen zueinander wird gestärkt.Je nach Belegschaft bieten sich unterschiedliche Aktivitäten an. Bei einer mehr sportlich motivierten Zusammensetzung können es Outdoor-Aktivitäten wie Hochseilgärten, Fahrrad- oder Kanutouren bzw. Wanderungen sein. Auch Indoor-Aktivitäten wie Kletterhallen oder Escape-Rooms können hier genau richtig sein. Andere Bedürfnisse können eher auf gemeinsame Fahrten mit dem Bus, dem Schiff oder einer Seilbahn hinauslaufen. Hier ist es wichtig in Erfahrung zu bringen, was den Mitarbeitern am meisten Freude macht und sie gemeinsam erleben wollen. Gespräche mit der Belegschaft im Vorfeld, Ideen und Anregungen einholen sind also wichtige Maßnahmen.

Auch Firmenfeiern sind oft schöne Anlässe, verbindende und Vertrauen stärkende Gemeinschaft zu erleben. Sie müssen dazu natürlich in einem gewissen Rahmen bleiben, aber das kann z.B. vorher gemeinsam vereinbart werden. Firmenjubiläen, ein gemeinsam bewältigtes Projekt oder die jahreszeitlichen Anlässe können Gründe dafür sein. Ebenso die Feier eines Erweiterungsbaus, die Zusammenarbeit mit einem neuen Kooperationspartner oder der Generationswechsel in der Geschäftsführung können gute Gründe sein. Sei kreativ und überlege bei jeder Veränderung, ob sie einen geeigneten Anlass für einen kleinen Imbiss oder eine größere Feier bietet. Denn oft gibt es bei Veränderungen im Unternehmen Fragen und Unsicherheiten bei den Mitarbeitern. Die können bei einem geselligen Event leichter angesprochen und geklärt werden.

Achte bei solchen Events allerdings auf die Kosten, die pro Mitarbeiter eine bestimmte Höhe nicht überschreiten dürfen, um steuerfrei zu bleiben. Und kläre gegebenenfalls die Frage des Versicherungsschutzes, vor allem bei Outdoor-Aktivitäten.

4. Häufiger Anerkennung geben

Oft geben Führungskräfte nur bei Leistungen Anerkennung, die aus ihrer Sicht herausragend sind. Dabei ist es alles andere als selbstverständlich, dass die täglichen Abläufe und Routinen jeden Tag eingehalten werden. Oder das die „normalen“ Erwartungen erfüllt werden. Häufig sieht dies aus der Sicht der Arbeitnehmer nämlich ganz anders aus. Für die Leistung, das tägliche operative Geschäft am Laufen zu halten, bekommen sie viel zu selten eine Anerkennung. Übe dich also darin, den scheinbaren Selbstverständlichkeiten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Gib dem täglichen Einsatz mehr Bedeutung. Lerne ein waches Auge auch für die kleinen Erfolge zu haben: Eine Verbesserungsidee für die Arbeitsabläufe, ein gut gelungenes Reklamationsgespräch mit einem Kunden, die Post, die auf dem Heimweg noch eben abgegeben wurde, wenn jemand die Ruhe in einer schwierigen Situation bewahrt hat, usw.

Suche dir z.B. jede Woche jemanden aus, bei dem du besonders darauf achtest, was dir an positiven Kleinigkeiten auffällt. Erwähne das bei einem kurzen Gespräch dem Mitarbeiter gebenüber und  – falls es das ganze Team betrifft – auch vor den anderen. Das steigert oft auch die Leistung des ganzen Teams. Achte immer darauf, dass solches Lob sowohl zeitlich als auch inhaltlich nah an dem lobend erwähnten Ereignis oder Verhalten orientiert ist. Häufiges und ehrlich gemeintes Lob wirkt leistungsfördernd.

Und denke auch an Kleinigkeiten wie Schokolade zu Ostern und Weihnachten oder Blumen zum Valentinstag. Solche Aufmerksamkeiten kosten nicht viel, erzeugen aber einen großen Ansporn zu guter Leistung.

5. Wohlfühlen am Arbeitsplatz

Die räumlichen Gegebenheiten und die bereitgestellten Arbeitsmittel haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation. Dazu gehören Aspekte wie

  • ausreichende Helligkeit, am besten durch natürliches Licht
  • ergonomische Arbeitsmöbel (ob Schreibtisch oder Werkbank usw)
  • Belüftung und Temperatur
  • Farbgestaltung
  • individuelle Gestaltung durch Pflanzen, Bilder oder Deko-Stücke
  • aktuelle und funktionale Arbeitsmittel (EDV, Telekommunikation, Büro- und Werkzeugmaschinen, Werkzeug, …)

Lasse möglichst immer die Betroffenen mitentscheiden, wenn es um Tapetenwechsel oder neue Arbeitsmöbel geht. Wenn du den Mitarbeitern Mitspracherecht einräumst, wie ihr Arbeitsplatz umgestaltet wird,
fühlen sie sich ernst genommen und als vollwertiges Firmenmitglied. Dadurch erhöhst du ihr Selbstwertgefühl und die Arbeitsmotivation. Außerdem bringt so ein Szenenwechsel häufig neuen Schwung und Kreativität in den Arbeitsalltag.

6. Incentives und Boni

Anreize durch Incentives sind Zeichen persönlicher Wertschätzung. Beispielsweise kann eine Firma durch Urlaubsbeihilfen zum Ausdruck bringen, wie wichtig ihr die Erholung ihrer Mitarbeiter ist. Mitarbeiter, die regelmäßig mit dem Auto zur Arbeit kommen, freuen sich vielleicht mehr über Tankgutscheine. Wer dagegen kein Auto fährt, aber gerade eine Familie gegründet hat, fühlt sich womöglich durch einen flexibel einsetzbaren Einkaufsgutschein besonders wertgeschätzt. Und mit Restaurantchecks lässt sich prinzipiell allen Angestellten etwas Gutes tun, schließlich bleibt so mehr vom Gehalt für andere Dinge übrig, als die tägliche Verpflegung. Beachte dabei die steuerlichen Höchstgrenzen, nutze sie aber auch maximal aus.
Eine andere Form der Mitarbeitermotivation kann das Auszahlen von Boni für besondere Leistungen sein. Der Umgang mit Boni sollte allerdings sehr transparent für alle und ausgewogen sein, sonst können sie schnell ins Gegenteil umschlagen. Dann wird durch Ärger und Frustration der Workflow behindert statt gefördert. Wenn ein klarer Bezug zum erzielten Unternehmenserfolg für alle nachvollziehbar ist, kann dies auch andere zu besonderen Leistungen motivieren, damit sie in den Genuß solcher Boni kommen. Doch sollte nie das Geld an sich im Vordergrund stehen, sondern das gemeinsame Vorwärtskommen und das gemeinsame Ziel zu erreichen.
Einen weiteren Bereich möchte ich hier erwähnen: Die Förderung durch Weiterbildung. Wenn Weiterbildungen nicht nach dem „Gießkannen-Prinzip“ über alle verfügt werden, sondern individuell mit dem Mitarbeiter vereinbart werden, um seine berufliche Entwicklung zu fördern, dann kann das den Charakter eines Incentives haben. Wenn dann gelegentlich auch besondere Veranstaltungen an ausgewählten Locations ausgewählt werden, steigert das die Motivation, sich im Unternehmen mehr einzusetzen. Außerdem signalisieren gezielte Weiterbildungen, dass die Firma sich weiterentwickelt und nicht beim Status Quo stehen bleibt.

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Kommen wir zur zweiten Kategorie:

II. Mitarbeiterverbundenheit durch ein erstklassiges Betriebsklima

Während die oben genannten Maßnahmen eher Mitarbeiterbindung durch Maßnahmen des Arbeitsgebers darstellen, geht es jetzt um eine innere Verbundenheit, die der Mitarbeiter zu seinem Unternehmen und zu seiner Führungskraft aufbaut. Auch das ist eine Leistung exzellenter Führung, doch sie wirkt in aller Regel stärker, weil die emotionale Verankerung seitens des Mitarbeiters zum Unternehmen hin entsteht.

7. Mit Vertrauen motivieren

Neben dem Lob und der Anerkennung erbrachter Leistungen gilt das Vertrauen als wichtige Basis, um Mitarbeiter motivieren zu können. Das Vertrauen muss dafür von beiden Seiten her aufgebaut werden. Wer dabei als Unternehmensleiter seinen Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringt, wird auch umgekehrt Vertrauen erfahren.
Dazu gehört es beispielsweise, die Mitarbeiter über alles zu in Kenntnis zu setzen, was ihren Arbeits- und Aufgabenbereich betrifft. Werden sie entsprechend eingebunden und mit Informationen versorgt, entsteht ein engerer Bezug zu ihren Aufgaben. Und Mitarbeiter, die sich persönlich mit ihrer Aufgabe identifizieren, haben eine viel größere Motivation, diese bestmöglich zu bearbeiten. Selbstbestimmtes Arbeiten ist nämlich für viele Mitarbeiter bedeutend.
Wird dem Mitarbeiter Vertrauen in seine Leistungen entgegengebracht, steigert das zudem sein Selbstwertgefühl. Er glaubt dadurch stärker an sich und seine Fähigkeiten, was ihn motiviert und seine Leistungen steigert. Das gilt auch schon für neue Mitglieder eines Teams, die sich noch in der Einarbeitungsphase befinden. Ein Vertrauensvorschuss ihnen gegenüber wirkt sich positiv auf ihre Leistungen und persönliche Entfaltung innerhalb des Teams aus.

8. Sinn stiften

Eine weltweite Umfrage zur Mitarbeiterzufriedenheit zeigt, dass Mitarbeitermotivation in den USA, China und Deutschland deutlich verstärkt wurde, wenn Teams eine gemeinsame Mission vor Augen hatten.4
Vermittle deinem Team den Sinn und Zweck ihrer Arbeit und erinnere deine Mitarbeiter immer daran, warum ihr Beitrag wichtig ist. Welche Bedeutung hat es genau, die gesetzten Ziele zu erreichen? Beschreibe dabei möglichst anschaulich, welchen Unterschied die Arbeit ihrer Mitarbeiter für das Unternehmen und die Kunden macht. Belohne auch kleinere, messbare Ziele, die gemeinsam erreicht wurden. Setze Etappenziele, feiere deren Erreichen und belohne jeden wichtigen Fortschritt!
Auch die Arbeitsaufträge an sich tragen wesentlich zur Motivation bei. Denn so gut das Betriebsklima und die Arbeitsbedingungen auch sein mögen: Sieht der Mitarbeiter keinen Sinn in seinen Aufgaben, weil es sich um stupide repetitive Tätigkeiten handelt, verliert er schnell die Lust an seiner Arbeit. Daher sollten Arbeitgeber dafür sorgen, dass die Arbeitsaufträge ihrer Mitarbeiter möglichst abwechslungsreich sind und immer wieder Neues mit sich bringen, um Langeweile zu vermeiden. Dabei gilt: So viel Abwechslung und Routine kombinieren, wie es der Persönlichkeit des Mitarbeiters entspricht, damit er in seinem Flow bleibt.

9. Teamarbeit fördern

Ob es der Teamabend ist, die Betriebssportgruppe oder auch eine gemeinsame Spende und das Engagement für einen wohltätigen Zweck – alles was verbindet, schweißt auch zusammen. Egal, was ein Team gemeinsam erlebt – in der Summe spielt es eine größere Rolle als das Erleben des Einzelnen. So erklären 22 % von anonym befragten Arbeitnehmern in 500 Unternehmen weltweit, dass es die Kollegen und das Zusammengehörigkeitsgefühl sind, die in ihren die Bereitschaft erzeugen, auch noch die Extrameile zu gehen.
Fördere gemeinsame Projektarbeiten und den Austausch im Team. Schaffe eine ausgewogene Kombination aus Räumen zum gemeinsamen Arbeiten und nach Bedarf Rückzugsräume zur ungestörten Einzelarbeit. Beachte auch hier die individuellen Bedürfnisse, um maximale Leistung des Einzelnen und des Teams zu erzielen.

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