Kommunikation gehört neben der Konfliktlösungskompetenz zu den zentralen Fähigkeiten in der zwischenmenschlichen Begegnung. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit ist eine wichtige Voraussetzung, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dies stellt an die kommunikativen Fähigkeiten verschiedene Ansprüche. Die eigene Kommunikationsfähigkeit ist nichts Angeborenes, sie ist erlernt. Deshalb kann sie auch verändert und entwickelt werden. Erfolgreiche Kommunikation ist kein Vorrecht einzelner Menschen sondern etwas, das jeder in seinem Rahmen lernen kann. Im Rahmen der sozialen Kompetenzen kommt der Kommunikationsfähigkeit sicher eine besonders wichtige Rolle zu. Durch Workshops und Coaching können Sie sich dazu Unterstützung holen und Ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern.
Was macht eine gute Kommunikationsfähigkeit aus?
Von dem Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick stammt die Aussage: „Das Ziel aller Kommunikation ist, sich nur noch ein ganz klein wenig misszuverstehen.“ Damit ist schon etwas Grundlegendes über unser Reden ausgesagt: Missverständnisse sind eher der Normalfall als die Ausnahme. Gute Kommunikationsfähigkeit bedeutet, Verstehen zum Ziel zu haben und um die Wahrscheinlichkeit des Missverstehens zu wissen.
Sie müssen bei ihrem Gegenüber immer davon ausgehen, dass ihre Aussagen missverstanden werden können. Dahinter steckt keine böse Absicht, sondern ganz einfach die Tatsache, dass der andere mit seinem Hintergrund hört, filtert, bewertet und deutet. Beim Kommunizieren geht es vor allem um verstehen. Welche Information ist beim anderen angekommen? Welche Bilder und Vorstellungen hat er mit meinen Worten verknüpft? Stehen ihm meine Bilder, die ich im Kopf habe, überhaupt zur Verfügung?
Kommunikationsfähigkeit zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass der Gesprächspartner im Blick ist. Ihre vermeintliche Klarheit beim Reden, kann angesichts der Lebenswelt ihres Gegenüber ziemlich verschwommen ankommen. Verwenden Sie Worte mit gleichem Verständnis? Oder stellen die Worte lediglich Begriffshülsen dar, die sie mit unterschiedlichen Inhalten füllen? Je besser die Kommunikationsfähigkeit ausgeprägt ist, desto eher werden Sie das Gespräch durch Fragen führen. Die alte Weisheit „Wer fragt, der führt“ bestätigt sich immer wieder. Indem Sie die richtigen Rückfragen stellen vergewissern Sie sich, was beim anderen angekommen ist. Damit reduzieren Sie das Ausmaß an Missverstehen.
Zum anderen zeichnet sich Kommunikationsfähigkeit dadurch aus, dass sie eine innere Haltung ist. Es geht um zwischenmenschliche Kommunikation und damit um Beziehungen. Wie stehe ich innerlich zum Gesprächspartner? Auf welcher Ebene begegnen Sie ihm? Auf Augenhöhe? Oder eher aus einer unter- oder überlegenen Haltung? Zu wissen, mit welcher Voreinstellung Sie in das Gespräch gehen, ist sehr wichtig. Denn wenn Sie das wissen, können Sie diese Haltung überprüfen, hinterfragen und ändern. Das wird dem Gespräch einen völlig anderen Verlauf geben.
Natürlich gehört auch eine gute Beherrschung der Sprache zur Kommunikationsfähigkeit. Die richtigen Worte zu wählen, um Ihr Anliegen verständlich zu vermitteln ist wichtig. Ein aktiver und breiter Wortschatz ist für eine gelungene Kommunikation notwendig. Nehmen Sie aus ihrem Wortschatz die Begriffe, die beim Gegenüber am besten verstanden werden – soweit Sie ihn schon kennen. Doch wählen Sie nicht vorschnell, auf welchem Sprachniveau Sie kommunizieren. Manchmal verbirgt sich hinter der äußeren Erscheinung eines Menschen jemand ganz anderes, als Sie erwartet haben.
Mit diesen Tipps verbessern Sie Ihre Kommunikation
1. Wortschatz ausbauen
Um Ihren aktiven Wortschatz auszubauen hilft zum einen, viel zu Lesen. Durch verschiedene Autoren kommen Sie mit unterschiedlichen Formulierungen in Berührung, die Ihre Sprachgewandheit fördern. Vor allem, wenn Sie zum gleichen Thema verschiedene Autoren lesen, lernen Sie Varianten der Ausdrucksweise kennen. Nutzen Sie häufig Gelegenheiten, mit anderen zu reden. Wenden Sie neue Formulierungen an und testen Sie, wie diese auf andere Menschen wirken, was verstanden wird, was weniger.
Hören Sie auch anderen Sprechern in Podcasts oder Videos zu. Charismatische Sprecher sind auch eine gute Quelle für den Umgang mit Sprache. Finden Sie Ihre Lieblingssprecher heraus und hören Sie ihnen immer wieder zu. Neben den wertvollen Inhalten, die Sie dabei mitbekommen, achten Sie besonders auf die Art und Weise, wie diese Sprecher mit Sprache umgehen, ja sogar damit spielen. Passen Sie das, was Sie hören und beobachten, auf Ihre Person an. Üben Sie mit Freunden oder Bekannten oder kommen Sie ins Coaching, um Ihre Kommunikationsfähigkeit effektiver zu machen.
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2. Kommunikationsebenen unterscheiden
Kommunikation findet immer auf mehreren Ebenen gleichzeitig statt. Ein sehr bekanntes Modell stammt von Friedemann Schulz von Thun. Er unterscheidet zwischen der Sachebene, der Selbstoffenbarungsebene, der Beziehungsebene und der Appellebene. Was an sachlicher Information vermittelt wird steckt in der Regel in den Worten. Diese Ebene ist am unstrittigsten. Doch die anderen drei Ebenen haben es ziemlich in sich. Wenn eine Selbstoffenbarung über die Gefühle des Gesprächspartners als Beziehungsaussage wahrgenommen wird, mit der Sie dann auch noch einen Appell (Handlungsaufforderung) verbinden, kann es sehr schnell zu Missverständnissen kommen. Lernen Sie deshalb diese vier Ebenen kennen und zu unterscheiden, damit Sie das Missverstehen auf ein Minimum reduzieren.
3. Beziehungsebene realisieren
Auf welcher Beziehungsebene begegnen Sie dem Gesprächspartner? Wir alle tragen immer mehrere innere Beziehungsebenen zeitgleich in uns. Damit meine ich das sogenannte Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich und das Kind-Ich. Wenn ein Mitarbeiter Zuwendung und Verständnis braucht, kann es richtig sein, aus der Ebene des Eltern-Ich zu kommunizieren, fürsorglich und unterstützend. Es kann aber auch sinnvoller sein, ihm statt Fürsorge zu geben zur Eigenverantwortlichkeit zu helfen. Dann begegne ich ihm auf der Ebene des Erwachsenen-Ich – auf Augenhöhe. Die verschiedenen Beziehungsebenen können fast alle mit einer hilfreichen und aufbauenden Haltung wie auch einer beziehungsstörenden gelebt werden. Lernen Sie diese drei Ebenen mit allen Variationen kennen und üben Sie sich für eine starke Kommunikationsfähigkeit darin, die jeweils zielführende Ebene einzunehmen.
4. Empathie stärken
Kommunikationsfähigkeit steht und fällt mit der Empathie. Mit ihr entscheidet sich, ob zwischenmenschliche Beziehungen gelingen oder nicht. Hier ein paar Tipps, wie Sie ihr Einfühlungsvermögen stärken können:
- Versetzen Sie sich in die Gedanken des anderen.
- Versuchen Sie, sich seine Wünsche, Ziele, Widerstände, Sorgen, Ängste etc. zu erklären.
- Verwenden Sie ähnliche Wörter wie Ihr Gegenüber. Das schafft Vertrauen und das Gefühl von Gemeinsamkeit.
- Stellen Sie Fragen. Dadurch zeigen Sie Interesse.
- Suchen und benennen Sie Gemeinsamkeiten.
- Üben Sie zu schweigen und zuzuhören.
5. Gewaltfrei kommunizieren
In unseren täglichen Gesprächen richten wir oft – ohne dass wir uns dessen bewusst sind – Schaden im Miteinander an. Die Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation beschreiben in erster Linie eine innere Haltung zum Gespräch mit anderen. Wenn Sie diese Haltung einüben, steigern Sie Ihre kommunikativen Kompetenzen und machen sich wie auch Ihren Mitmenschen das Leben leichter.
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Wichtige Aspekte der nonverbalen Kommunikation
Die Bedeutung der nonverbalen Anteile der Kommunikation sind Ihnen vielleicht bekannt. Die Untersuchungen des Psychologen Albert Mehrabian aus den 1960er Jahren ergaben, dass die Bewertung einer Aussage auf der emotionalen Ebene und der Haltung sehr viel mehr von Stimme und Körpersprache abhängen, als von den Worten. Die verbale Kommunikation ist für die Informationsvermittlung unbestritten der wichtigste Anteil.
Doch Stimme und Körpersprache bestimmen zum größten Teil, welcher Kommunikations- und Beziehungsebene die Aussage zugeordnet wird. Nach Mehrabians Untersuchungen wirkt sich die Stimme zu 38% aus, die Körpersprache zu 55%. Auf diesen beiden Kanälen der nonverbalen Kommunikation teilen wir oft Botschaften aus dem Unterbewusstsein mit. Die Vorurteile, die wir im Laufe unseres Lebens über unsere Umwelt und über uns selbst abgespeichert haben, teilen wir auf diesen beiden nonverbalen Ebenen mit, ohne uns dessen bewusst zu sein. Damit sabotieren wir im ungünstigsten Fall unsere Kommunikation mit unseren Mitmenschen. Oder wir sorgen für Irritationen und Unsicherheit beim Gegenüber, der zwischen seiner sachlichen und seiner emotionalen Wahrnehmung hin und her gerissen ist. Welcher Wahrnehmung soll er nun folgen?
Deshalb verfeinern Führungskräfte als gute Kommunikatoren vor allem ihre Selbstwahrnehmung. Es geht darum, bei sich zu sein, die inneren Gedanken und Emotionen wahrzunehmen und bewusst damit umzugehen. Je mehr Sie als Führungskraft das einüben, desto besser werden Sie darin, dies auch bei Ihren Mitarbeitern zu beachten. Dies ist ein weiteres Element, um Missverständnisse zu reduzieren.
Deswegen ist eine gute Kommunikation vor allem für Führungskräfte wichtig
Gute Kommunikationsfähigkeit macht sich vor allem in Führungspositionen bezahlt. Wer beruflich oft mit Menschen zu tun hat muss lernen, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kunden, Geschäftspartnern, Vorgesetzten oder Mitarbeitern einzugehen. Natürlich kommunizieren Sie mit Kollegen anders, als mit dem Arbeitgeber oder Mitarbeitern, die Sie führen. Unser Kommunikationsverhalten ist immer kontextabhängig. Je besser wir unser Gegenüber verstehen desto besser können wir verschiedene Kommunikationsmethoden anwenden.
Besonders auf der Führungsebene erfordert Kommunikation ein hohes Maß an Feingefühl. Ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern bedeutet, dass Zusammenspiel von Ihren eigenen Bedürfnissen, Kundenbedürfnissen, Marktentwicklung und Mitarbeiterpotenzial ständig weiterzuentwickeln. In alle Richtungen gilt es zu hören und zu verstehen, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und weiterzugeben. Zu wissen, was man wem, wann und auf welche Weise sagt, gehört zu den grundlegenden Soft Skills.
Coaching und Workshops zur Verbesserung Ihrer Kommunikations- und Führungsfähigkeiten
Kommunikation erlernt man am besten mit Sozialpartnern, realen Menschen. Als Coach und Trainer befinde ich mich mit Ihnen in einer Art Werkstatt-Situation. Hier können Sie unbesorgt an Ihre Grenzen der Kommunikationskompetenz stoßen, da es keine negativen Folgen für Sie hat. Sie können verschiedene Herangehensweisen entspannt ausprobieren und bekommen von mir etwas sehr wertvolles – konstruktive Kritik. Im normalen Arbeitsalltag erleben Sie in der Regel undefinierbare Reaktionen, selten eine verwertbare Rückmeldung.
Sie bekommen eine Kombination aus gezielten Lerninhalten in Workshops über Kommunikation und begleitendem Umsetzungscoaching. Dadurch vertiefen Sie Schritt für Schritt neue Fähigkeiten zur Kommunikation. Ich begleite Sie gerne so lange, bis Sie sich alleine ausreichend trittsicher fühlen.